Oberstufe on Tour
Zu Beginn ihres letzten Schuljahres begeben sich die Abiturienten des Gymnasiums Wilhelmsdorf traditionell auf Studienfahrt. Mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten erkunden die Schülerinnen und Schüler eine Woche lang ihre Studienorte und sammeln Erfahrungen. Dieses Jahr waren drei Gruppen unterwegs: In Prag, Rom und an der Ostsee. 3 Schülerberichte:
Prag - geschichtsträchtige Stadt an der Modau
Alleine der Anblick der tschechischen Hauptstadt und der vielen pompösen Häuser, Türme und Kirche, wäre für eine Reise Grund genug gewesen. Aber neben all den atemberaubenden Sehenswürdigkeiten wie dem Wenzelsplatz, dem alten Rathaus und dem Sommerpalais Michna, hatten wir auch noch die Chance, die Stadt auf eine ganz neue Weise zu entdecken: Gleich am Anfang lernten wir im Rahmen eines Sprachkurses und einer Stadtrallye einige tschechische Worte und das prager Stadtleben kennen. Spätestens ab dann waren wir natürlich absolute Prag-Kenner. Aber schon im Vorhinein hatten wir uns mit einigen tschechischen Persönlichkeiten, darunter Autoren, wie Franz Kafka, oder Komponisten, wie Antonin Dvorak, beschäftigt. An passender Stelle, z.B. an einem jeweiligen Denkmal, präsentierten wir dann unser Wissen an unsere Mitschüler.
Ein wortwörtlicher Höhepunkt für viele für uns war danach aber der Aufstieg auf einen Aussichtsturm auf dem Petrinhügel, der uns eine wundervolle Aussicht auf die gesamte Stadt schenkte. Vorher ganz eingetaucht in die tschechische Kultur, mitten im wilden Getümmel der Stadt, waren wir allem plötzlich überlegen und konnten jede Sehenswürdigkeit, die wir von vorherigen Tagen kannten, aus einem ganz neuen Blickwinkel bewundern.
Ebenfalls betrachteten wir allerdings auch ein wirklich dunkles Kapitel der tschechischen, aber im Besonderen, der deutschen Geschichte. Bei einer Fahrt in das ehemalige Ghetto Terezin, bzw. Theresienstadt, durften wir während einer Führung einen tiefen und schockierenden Einblick in die Zeit des Nationalsozialismus, und dessen schrecklichen Folgen für die jüdische Bevölkerung in Prag, werfen. Dieser bereits tiefdringende Einblick wurde am folgenden Tag durch ein Gespräch mit der Zeitzeugin Michaela Vidlakova verstärkt. Frau Vidlakova schenkte uns ihre wertvolle Zeit, um uns von ihrem Leben und ihren Erfahrungen im Ghetto zu berichten. Am Ende der Erzählungen der beeindruckenden Frau hatten wir zusätzlich die Chance Fragen zu stellen und mit Frau Vidlakova ins Gespräch zu kommen.
Überwältigt von all den beeindruckenden, schockierenden und einfach nur schönen Erlebnissen, ließen wir den letzten Abend gemeinsam in einem kleinen Restaurant ausklingen und traten dann unsere Rückreise nach Deutschland an.Die ganze Prager-Reisegruppe bedankt sich herzlich bei unseren Begleitern Frau Deters, Herrn Drewing und Frau Glaser, die uns einen unvergesslichen Start in unser letztes Schuljahr ermöglichten.
(Marilena Vogel)
Rom - die ewige Stadt am Tiber
Alle Wege führen wohl doch irgendwann nach Rom.
Am Dienstag den 8.10 ging es am Ravensburger Bahnhof los, manche mit viel, manche mit wenig Gepäck. Nach einer langen Zugfahrt von fast 25 Stunden, durften wir nun endlich die Luft von Rom schnuppern. Metro Tickets in der Tasche und auf geht es zur Unterkunft in einem Kloster. Wir wollten so wenig Zeit wie möglich verschwenden, um direkt die wunderschöne Stadt zu erkunden. So besuchten wir gleich am Mittwoch den Lateran, eine der wichtigsten 7 Pilgerkirchen des katholischen Glaubens. Im Stadtteil Trastevere klang der erste Abend mit Pizza, Pasta und Gelati aus.
Gut ausgeschlafen ging es am morgen vom Donnerstag 10.10 in die Kalixtus Katakomben, die erste Grabstätte der Christen die im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus entstanden ist. Anschließend gab es eine Kirchen-Tour durch die Stadt, darunter der Pantheon, die Basilika St Andrea Della Valle, St. Maria Sopra Minerva und St Ignazio Di Loyola. Zwischendrin den Piazza Navona mit zwei imposanten Brunnen, welche vom Künstler Gian Lorenzo Bernini stammen. Um den Abend Flair von Rom zu erleben, machte die spanische Treppe keinen schlechten Abschluss. Paar von uns erhaschten an diesem Abend auch noch einen Blick des Trevi Brunnen.
Am Freitag besichtigten wir die Basilika St Maria deli Angeli e dei Martiri, eine ehemalige Therme der Antike, die nun eine Kirche ist, von Piazza della Repubblica ging es zum Kapitol Hügel, zur Schreibmaschine, in die Basilika St. Maria Ara Coeli und dann das Highlight, das Forum Romanum mit den Kaiser Foren, den Trajans Säulen, dem Palatin, dem Circus Maximus und zuletzt das fast 2000 Jahre alte Kolosseum. Ein atemberaubender Tag.
Der Vatikan stand am Samstag auf dem Programm. Der Piazza San Pietro und die riesige Basilika, die im Innenraum, aus einer Ziegelkuppel und aus Millionen von Mosaik Steinchen und Reliefs besteht. Auf dem Rückweg ging es an der Engelburg sowie über den Tiber auf der Engelsbrücke vorbei. Wir entschieden uns an diesen Abend als gesamte Gruppe essen zu gehen und unsere gemeinsame Studienfahrt zu zelebrieren.
Unser letzter Tag am Sonntag den 13.10, vervollständigten wir unsere Liste der wichtigsten Kirchen, mit der Basilika St. Paul etwas außerhalb von Rom. Um für die Heimreise nochmal die Bäuche zu füllen und paar Mitbringsel zu besorgen, ging es erneut in die Innenstadt, am Marcellus Theater und am Ehemaligen Ghetto vorbei. Die Kunst-Interessierten besuchten als letzten Sightseeing Punkt noch "die Verzückung der heiligen Theresia" eine Mamor Skulptur des Künstlers Bernini in der Basilika St Maria Della Vittoria.
Und dann hieß es: letzte Luftzüge in Rom aufnehmen und mit doppelt so schwerem Gepäck in den Nachtzug die Heimreise antreten.
(Emilia Odermatt)