Elternabend zur Prävention: Gerhard Messer von der Polizei Ravensburg informiert über Cybermobbing, Sexting und Cybergrooming
Wilhelmsdorf – Am Dienstag, den 21. Januar 2025, hielt Gerhard Messer von der Polizei Ravensburg im Rahmen der Präventionsarbeit einen eindrucksvollen Vortrag vor Eltern zum Thema digitale Gefahren. Im Mittelpunkt des Abends, der um 19:00 Uhr begann, standen aktuelle Herausforderungen wie Cybermobbing, Cybergrooming, Sexting und das Recht am eigenen Bild. Messer appellierte eindringlich an die Eltern, ihre Kinder zu unterstützen und dabei Verantwortung für deren Handeln einzufordern. "Kinder müssen lernen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen", betonte der Polizeibeamte.
Cybermobbing – Ehre unter Beschuss
Besonders intensiv ging Messer auf das Thema Cybermobbing ein. Hierbei werde gezielt die Ehre einer Person verletzt, oft durch die Anonymität des Internets erleichtert. "Die Täter müssen den Opfern nicht in die Augen schauen, was ihnen diese Übergriffe besonders leicht macht", erklärte er. Der Appell der Polizei an betroffene Eltern sei klar: "Wird Ihr Kind gemobbt, gehen Sie sofort zur Schulleitung oder direkt zur Polizei. Die Täter brauchen eine klare Ansprache." Messer warnte außerdem davor, dass Handys nachts nicht ins Kinderzimmer gehörten, sondern abgegeben werden sollten. "Schauen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern in die Chatverläufe und sprechen Sie über das, was dort passiert", riet der Polizist.
Recht am eigenen Bild – Vorsicht beim Bilderversand
Ein weiteres wichtiges Thema des Abends war das Recht am eigenen Bild. Messer warnte eindringlich davor, unbedacht Bilder zu versenden, denn einmal im Netz veröffentlichte Bilder bleiben dort für immer. Besonders junge Menschen seien sich dieser Gefahr oft nicht bewusst. "Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder sensibilisieren und darauf achten, welche Bilder verschickt werden", erklärte er.
Sexting – Gefährlicher Trend unter Jugendlichen
Sexting, das freiwillige Versenden von selbstproduzierten, meist freizügigen Bildern, ist laut Messer ein immer größer werdendes Problem unter Jugendlichen. Die Gefahr bestehe darin, dass diese Bilder weiterverbreitet werden könnten. "Das ist nicht nur eine Straftat, sondern vor allem für die Betroffenen äußerst unangenehm und traumatisch", so Messer. Er riet den Eltern, das Gespräch mit ihren Kindern zu suchen und ihnen die Risiken aufzuzeigen.
Cybergrooming – Täter erschleichen sich Vertrauen
Auch das Thema Cybergrooming, bei dem Täter gezielt das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen über Online-Spiele oder Plattformen erschleichen, stand im Fokus. Hierbei würden Täter oft versuchen, die jungen Opfer mit peinlichen Bildern zu erpressen. Messer rief die Eltern dazu auf, sofort die Polizei zu informieren: "Machen Sie Screenshots und gehen Sie zur Polizei! Zeigen Sie die Männer an, die so etwas tun!" Er betonte dabei, wie wichtig es sei, dass Kinder sich ihren Eltern anvertrauen könnten.
Dialog mit den Kindern – Die Basis der Prävention
Abschließend ermutigte Gerhard Messer die Eltern, den Dialog mit ihren Kindern aufrechtzuerhalten und gemeinsam auf Chats und andere Inhalte zu schauen. Es sei wichtig, nicht nur bei Problemen präsent zu sein, sondern kontinuierlich das Gespräch zu suchen. Die Eltern sollten ihre Kinder unterstützen, sie jedoch nicht bei allem in Schutz nehmen, sondern auch kritische Themen ansprechen.
Der Vortrag fand großen Anklang bei den anwesenden Eltern, die mit vielen Fragen zur Thematik auf Messer zukamen. Die Präventionsarbeit der Polizei Ravensburg traf auf positive Resonanz und zeigte deutlich, wie wichtig Aufklärung und der offene Austausch zwischen Eltern und Kindern in einer zunehmend digitalen Welt sind.