Die Spielarten der Zeit
Theater- und Musicalprojekte des Gymnasiums Wilhelmsdorf aufgeführt. Das 200-jährige Jubiläum der Gemeinde Wilhelmsdorf nahmen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Wilhelmsdorf zum Anlass, um sich dem Thema „Zeit“ auf kreative Art zu nähern. Die Ergebnisse ihrer Projekte aus dem Freien Kursangebot brachten sie in zwei Aufführungen auf die Bühne der Kulturscheune.
Zeit ist immer da – aber warum fühlt es sich manchmal so an, als ob sie rast, und im nächsten Moment will sie nicht vergehen? Solche und andere Fragen waren der Ausgangpunkt für szenische Improvisationen in dem theaterpädagogischen Projekt von Kristina Krebs-Radic. Aus den improvisierten Szenen entstand ein Stück, das einen Einblick in die gesellschaftlichen „Spielarten der Zeit“ bietet und das auf die ein oder andere Frage eine Antwort bietet. „Es war interessant zu sehen, dass schon die Schülerinnen und Schüler das Phänomen Zeit oft negativ wahrnehmen.“, beschreibt Kristina Krebs-Radic die inhaltliche Auseinandersetzung im Projekt. Schon in ihrem Schulalltag erleben sie stressigen Zeitmangel und seine Auswirkungen, zum Beispiel wenn viele Klassenarbeiten geschrieben werden. Gleichzeitig gibt es Phasen von Langeweile. Ihr Rezept für den gesunden Umgang geben die jungen Schauspieler in beeindruckender Weise dem Publikum mit: Die wertvolle Zeit als „geschenkte Zeit“ betrachten – und auch mal „Nein“ sagen.
Eine Kooperation der Mittelstufen-Theatergruppe und des Freien Kursangebots „Musical“ brachte unter gemeinschaftlicher Leitung von Regine Krause und Anna Seglitz-Baierl das Musical „Ausgetickt – die Stunde der Uhren“ auf die Bühne. In einer bunten Mischung aus Schauspiel, gemeinsamen Liedern, beeindruckenden Solostücken und gelungener Choreografie erzählen die jungen Künstler die Geschichte von zwei Weckern, die aus dem System ausbrechen und sich auf die Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung machen. Der liebevollen Inszenierung gelingt es, die Zuschauer auf diese Reise mitzunehmen und man kann erahnen, wie die Mitwirkenden an der individuellen Herausforderung wachsen. Am Ende steht auch hier der musikalische Wunsch nach der wertvoll genutzten Zeit – auch wenn das vielleicht mal bedeutet „auszuticken“.



