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Ernstfall in der offenen Schule

    Mit seinem Theaterstück „Ernstfall an der offenen Schule“ hat Johannes Baumann, ehemaliger Schulleiter des Gymnasiums Wilhelmsdorf, ein Thema beleuchtet, das dieser Tage gleichermaßen brisant wie aktuell ist: DEMOKRATIE. Lothar Rilling-Riehmann, ehemaliger Lehrer des Gymnasiums, inszeniert mit seinem Team die Uraufführung des Stücks. Eine spannende Kooperation von ehemaligen und aktuellen Pädagogen, Schülern und Freunden. Eine Rezension von Anna Glaser und Beate Hutzel:

    Unter der Regie von Lothar Rilling-Riehmann und seiner Frau Stefanie ist aus der Textvorlage Baumanns ein spannendes und unterhaltsames Bühnenstück geworden. Den einzelnen Szenen im Klassenzimmer, im Pausenhof, im Rektorat oder in der Sporthalle ist jeweils ein Artikel aus dem Grundgesetz vorangestellt - der wichtigste wird gleich zu Beginn als Spruchband in der Schulaula aufgespannt:

    „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

    Der smarte junge Lehrer Andreas Volz irritiert zunehmend mit rechtslastigen Äußerungen innerhalb und außerhalb des Unterrichts. Bis dies so richtig auffällt, vergeht einige Zeit- schließlich ist er sehr erfolgreich und zunächst sogar ein sogar vom Schulleiter sehr geschätzter Kollege - die Schüler arbeiten diszipliniert und bringen gute Leistungen; nur einzelne Schülerinnen und Schüler halten sich immer mal wieder an Bemerkungen ihres Lehrers auf, die sie stören oder die sie nicht verstehen.

    Die Situation eskaliert, als der Kollege Volz einen rechtsausgerichteten Landtagsabgeordneten in seinen Unterricht einlädt, ohne die Schulleitung vorher davon in Kenntnis zu setzen. Schülerschaft und Kollegium sind gleichermaßen gefordert: Wie werden alle mit dieser Situation umgehen? Im minimalistischen Dekor der Bühnenausstattung wird gezeigt, wie sich zunächst erst einmal die Wahrnehmung eines solchen Störfalls entwickelt: Was ist überhaupt als bedenklich zu beurteilen? Wie sich positionieren? Und- schließlich - wie konkret handeln? Schüler, Lehrer und - im Hintergrund- auch die Eltern begegnen dieser Irritation und verhandeln sie auf ihre Weise.

    Dieses Stück ist buchstäblich ein Lehrstück für Demokratie, Zusammenleben und Toleranz. Nicht nur die Wachsamkeit und Aufmerksamkeit gegenüber Entwicklungen und Prozessen, sondern auch Kommunikationskultur, Engagement und Entscheidungswille sind gefragt - ob es nun um Mobbing geht in der Schülerschaft, um die Diskussionskultur im Lehrerzimmer oder um politische Debatten im Bundestag. Hinsehen - nicht wegsehen, sich einmischen und vor allem sich wehren, wo man die Demokratie in Gefahr sieht - Respekt, Achtsamkeit der Sprache und dem Ausdruck gegenüber, aber auch ein klares „Nein“, wo nötig - dies alles ist Gegenstand in diesem Bühnenstück. Der Zuschauer wird nachdenklich und begreift, dass Demokratieerziehung nicht nur im Unterricht stattfindet, sondern dass sie eine Kommunikations- und Selbsterklärungsaufgabe ist, nicht nur der Schule, sondern aller Institutionen.

    Jakob Ebert (im wirklichen Leben auch Lehrer) überzeugt als der manipulative Kollege Volz, Sonja Riehmann als die engagierte Politiklehrerin Petra Weinmann, Oliver Nittka gibt den besonnenen Schulleiter, und die Oberstufenschülerin Clara Wichmann und der Oberstufenschüler Mohammad Mohammad spielen frisch und authentisch die Hauptcharaktere Charlotte und Rico. Lothar Rilling-Riehmann ist als Hausmeister Becker großartig, die Mittelstufenschülerinnen des kleinen „Grundgesetz - Chors“ hinreißend!

    Es gab bisher drei Aufführungen in der „Scheune“ in Wilhelmsdorf, drei weitere folgen und zwar am 13.04. /19.04. /20.04.2024, jeweils um 20 Uhr.

    Karten können über die Homepage des Kulturvereins Wilhelmsdorf reserviert werden und sind an der Abendkasse erhältlich.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar - ein demokratisches Lehrstück über die Wehrhaftigkeit der Demokratie.
    Ein undemokratischer Lehrer? Im Theaterstück sucht die Schulgemeinschaft die richtige Antwort darauf.
    Schülern, Lehrern, Ehemaligen und Schauspielfreunden gelingt die Kooperation zur Uraufführung des Stücks von Johannes Baumann.
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